Teilungsbewegung in Pará

++++++ Die Einwohner Parás haben mit einer Mehrheit von rund 66% gegen die Teilung des Bundesstaates gestimmt. ++++++


Die ungefähr 4,8 Millionen Wahlberechtigten des brasilianischen Bundesstaates Pará stimmen am Sonntag, dem 11.12.2011 über die Dreiteilung des Staates ab. Die Wahl ist, wie übrigens politische Wahlen in Brasilien auch, Pflicht, das heißt wer nicht abstimmt muss im Nachhinein rechtfertigen warum er an der Wahl nicht teilgenommen hat.


Die folgende Illustration zeigt die zur Abstimmung gestellte Teilung:


Teilung Paras

Die Befürworter:

Die Hauptargumente der Befürworter sind zum einen die großen Distanzen im derzeitigen Bundesstaat Pará. Außerdem würden sich die Haushaltszahlungen der Brasilianischen Regierung von aktuell rund 2,4 Milliarden Reais auf geschätzte 6 Milliarden Reais für die 3 neuen Staaten erhöhen. Hiervon versprechen sich die Befürworter eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur der einzelnen Regionen. Als Beispiele werden oft die relativ erfolgreiche Abspaltung des Bundesstaates Tocantins von Goiás, und die Abspaltung von "Mato Grosso do Sul" von "Mato Grosso" angeführt.

Nicht zuletzt versprechen sich die Unterstützer der Teilungsbewegung eine Verbesserung im Kampf gegen die Abholzung des Regenwaldes und eine Senkung der Kriminalitätsrate im Allgemeinen, da jeder der 3 Bundesstaaten einen entsprechenden Kontroll- und Verwaltungsapparat aufbauen müsste.


Die Gegner:

Im Bezug auf die Teilung argumentieren die Gegner, dass Bundesstaaten mit großen Territorien nicht zwangsläufig eine schlechte Infrastruktur haben. Als positive Beispiele werden hier Staaten wie São Paulo oder Minas Gerais angeführt.

Ein weiterer negativer Punkt einer Teilung ist nach ihrer Ansicht auch die erhebliche größere erforderliche Summe von öffentlichen Geldern. So müsste zum Beispiel der gesamte Rechtsapparat mit seinen Tribunalen und Gerichten in verschiedenen Instanzen verdreifacht werden.

In den Augen der Gegner ist die Teilung von der großen Mehrheit der Bevölkerung Parás gar nicht gewollt sondern wird von einigen ambitionierten politischen Gruppen und Angestellten beworben, die ihre Macht und ihren lokalen Einfluss ausdehnen wollen.

Am 11. Dezember 2011 fällt die Entscheidung.

++++++ Die Einwohner Parás haben mit einer Mehrheit von rund 66% gegen die Teilung des Bundesstaates gestimmt. ++++++